Text von Redaktion
veröffentlicht 18.10.2021
aktualisiert 08.05.2024
veröffentlicht 18. Oktober 2021
| aktualisiert 08. Mai 2024
4 min. Lesezeit
Bauen ohne Verzögerung, ohne Ängste und ohne Sorgen
Über den Wolken…
«Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…», sang Reinhard Mey schon 1974 in seinem gleichnamigen Lied, das im Rahmen der ZDF-Sendung «Unsere Besten – Jahrhunderthits» unlängst den vierten Platz erreichte. Der Song handelt von Freiheit, aber auch von Ängsten und Sorgen. Der Sänger schaut einem startenden Flugzeug zu und träumt von Unabhängigkeit, während er sein Leben aus einer anderen Perspektive sieht.
Sein Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen, gelingt im WolkenWerk: Die 23 Geschosse erreichen eine Höhe von bis zu 80 Metern. Oberhalb der Wolkendecke bieten die Wohnungen eine atemberaubende Aussicht über Zürich.
Projekt: WolkenWerk, Leutschenbachstrasse, Zürich
Bauherrschaft: Leutschenbach AG, c/o Mattig-Suter, Bahnhofstr. 28, 6431 Schwyz
Planer: Ateliergemeinschaft Sihlquai AG, Sihlquai 65, 8005 Zürich
Bauunternehmung: Implenia Schweiz AG, Industriestr. 24, 8305 Dietlikon
Bauingenieur: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich
Betonelemente: MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG, Bohler 5, 6221 Rickenbach
Bauzeit: 2017-2021
«Den Wolken ganz nahe ohne Sorgen und Ängste. Diesen Anforderungen wird man mit der Materialisierung der Fassadenelemente Wolkenwerk selbstverständlich gerecht. Die Beständigkeit des Baustoffes gegenüber von Unwetter – spezifisch Hagel erfreut sich immer grösserer Beliebtheit, ob seitens Bauherrschaft, Unternehmer aber auch Versicherungsgesellschaften.»
«Die vorfabrizierten Fassadenelemente beweisen sich zum einen als die hagelsichere Lösung und zum anderen als eine nachhaltige Entscheidung. Dies, weil die Elemente mit ihrer Robustheit und einer extrem hohen Lebensdauer überzeugen.»
Cyrill Kunz, Geschäftsführer der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG
Ohne Ängste, ohne Sorgen
Auch die Dimensionen eines solchen Bauprojekts erscheinen fast grenzenlos: knapp 3’000 Fassadenelemente mit einem Gewicht von nahezu 6’000 Tonnen und 200 Treppenelemente à durchschnittlich 3 Tonnen mussten produziert, transportiert und verbaut werden.
Die Platzverhältnisse auf der Baustelle waren hingegen keinesfalls grenzenlos. Fassadenelemente mit Abmessungen von bis zu 10 x 2 m und zahlreiche verschiedene Baufirmen vor Ort machten die Anlieferung zu einer Herausforderung, zumal jede Fuhre und der entsprechende Platzbedarf im Voraus angemeldet werden musste. Dank der sorgfältigen Koordination, der Vorproduktion im Werk Rickenbach und der Just-in-Time-Lieferung der Betonelemente erwiesen sich etwaige Ängste und Sorgen jedoch schnell nichtig und klein.
Befestigung mit starken Partnern
Für die Herstellung der Befestigungslösungen durfte die MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG auf die bewährte Unterstützung ihrer starken Partner Leviat Halfen AG und Ancotech AG zählen.
Als grosse Hürde erwies sich die Elementmontage, welche teilweise unter bereits installierten Bauteilen vorgenommen werden musste. Das anspruchsvolle Objekt verlangte eine gute Zusammenarbeit und eine gemeinsame Lösungsfindung aller Beteiligten. Die Montagearbeiten liefen trotz einiger Stolpersteine reibungslos ab und die vereinbarten Termine konnten ohne Verzögerungen eingehalten werden.
Für die Schwergutlogistik durfte das MSE-Montageteam auf die Dienste ihres wohl PS-stärksten Partners zählen. Auf die jeweilige Montagesituation angepasst, setzte die Welti-Furrer AG bis zu sechs unterschiedliche Mobil-, Raupen- und Pneukrane mit einem Gewicht von 3 bis 250 Tonnen ein. «… von fern klingt monoton das Summen der Motoren», singt Reinhard Mey passend dazu.
Die grossen Abmessungen sowie die Montage der Fassadenelemente unter bestehende Decken und bereits versetzte Elemente stellten zunächst eine grosse Herausforderung dar. Die sorgfältige Planung und der engagierte Einsatz unseres Montageteams vermochten diese Aufgabe jedoch bravourös zu meistern.
Peter Bolliger, Objektleiter Rickenbach MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG
Der Sonne entgegen
Beton und Backstein sind die prägenden Baumaterialien des Werkes und verkörpern die Geschichte, die industrielle Vergangenheit des Quartieres. Infolge betontechnologischer Entwicklungen und Innovationen setzen Bauherrschaften und Architekturbüros heute wieder vermehrt und ganz bewusst auf Beton als Baustoff. Der jahrhundertealte Baustoff besticht durch seinen vielfältigen Variantenreichtum in der Gestaltung.
Die Hochhäuser werden durch einen mehrgeschossigen Sockelbau miteinander in Einklang gebracht und wurden als Skelettbau aus Stahlbeton konzipiert. Die Fassadenelemente sowie die am äusseren Deckenrand umlaufenden, vorfabrizierten Fassadenbrüstungen sind wichtige integrale Bestandteile der Fassade und prägen die Wahrnehmung des Gebäudes stark. Die Fassadenelemente wurden durch die Farbgebung von Weisszement und dem Einsatz einer Strukturmatrize gestalterisch perfektioniert.
Neben der perfektionierten ästhetischen Formensprache überzeugen vorfabrizierte Betonelemente vor allem durch baupraktische Vorteile. Die werkseitige Vorproduktion verkürzt die Bauzeit und gewährleistet – im Gegensatz zu Ortbeton – eine zeitgenaue Anlieferung und Installation ohne Austrocknungsvorgänge.
Vorteile von vorfabrizierten Betonelementen
Schnellstes Verfahren (kürzere Produktions-/Lieferzeiten als Ortbeton)
Keine Abhängigkeit von Temperaturen während Montage (auch im Winter möglich)
Höchste Qualität (geprüfte Dichtheit)
Keine Austrocknungsfristen
Keine Feuchtigkeitsbelastung der Gebäude
Keine Bewehrung auf Baustelle nötig
Produktion in der Schweiz
Optimierte Betonmischung aus natürlichen Abbaugebieten