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Beton steht für Urbanität: Betonelemente beim 4Viertel Seetalplatz in Luzern

Die Umnutzung von ehemaligen Industrieflächen gewinnt mit der Notwendigkeit zum verdichtenden Bauen an Relevanz. So ist auch in Luzern im ehemaligen Viscose-Areal ein komplett neuer Stadtteil entstanden. Das Projekt 4VIERTEL schliesst nun die Lücke zwischen der Luzerner Vorstadt und dem neuen, angesagten Wohn- und Geschäftsviertel.
4Viertel Luzern

In LuzernNord reiht sich derzeit ein Bauprojekt ans andere. Hier wächst ein neues, urbanes Quartier mit Industriecharme, direkt an der Kleinen Emme. Auslöser war die Entwicklung und Umnutzung des ehemaligen Viscose-Areals. Aus dem Industriegelände entstand in den letzten Jahren die Viscosistadt, ein vielfältiges Stadtquartier auf dem neben Wohnungen auch Geschäfte sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen Platz finden. Unter anderem steht hier das neue Gebäude des Bereichs «Design und Kunst» der Hochschule Luzern.

4VIERTEL besteht aus dem aufgewerteten Einkaufszentrum Seetalplatz und einem vielfältigen Mix aus Büros, Gastro- und Freizeitflächen sowie 192 hochwertigen Mietwohnungen. Insgesamt umfasst das Projekt vier Bauten, die mit urban anmutenden Plätzen und Gassen eine Gesamtheit bilden.

Strukturierte Fassaden aus Betonelementen

Bei der Konzeption des neuen Viertels gab der Bebauungsplan «Viscosistadt» bereits gewisse Spielregeln vor. «So haben wir die typischen Merkmale der Industriebauten mit der Betonung auf vertikalen Linien und einer eher rational gerasterten Ansicht als Grundlage für die Fassadengestaltung übernommen», erklärt Kim Templin, Architektin bei der Lussi+Partner AG.
Sockelelemente, Fensterbänke, vorgehängte Stützen und Brüstungen, vertikale und horizontale Elemente, Dachrandelemente und Lisenen – der Baustoff Beton ist in der Fassadengestaltung von 4VIERTEL ein zentraler Faktor. Insgesamt setzen die Architekten in die Fassaden der vier Neubauten 3400 Betonelemente mit schalungsglatter Oberfläche ein. Produziert wurden sie nur 30 Kilometer entfernt, bei der MÜLLER-STEINAG Element AG in Rickenbach.

«Die Vielzahl der verschiedenen Betonelementtypen war eine Herausforderung», erzählt Kim Templin. «Denn neben unseren ästhetischen Ansprüchen müssen die Elemente auch funktionale Zwecke erfüllen, beispielsweise dienen horizontale Elemente als Auflager für das Mauerwerk und wir nutzen schwebende Konsolen über dem Erdgeschoss als Konstruktionsgrundlage für das Vordach.» Über die Zusammenarbeit mit der MÜLLER-STEINAG Gruppe zeigt sich die Architektin sehr zufrieden: «Wir schätzen den guten Austausch und die enge Zusammenarbeit, gerade auch in Bezug auf die konstruktiven Anforderungen bei den Elementen.»

Nachhaltiger Rohstoff

Nicht nur der trendige Look ist der Bauherrin von 4VIERTEL, ein Immobilienfonds der Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG, wichtig. Auch ökologische Aspekte werden beim Bau berücksichtigt. Neben dem Minergie-Label sollen die Neubauten auch das Label «Green Property» erhalten. Dieses Schweizer Gütesiegel für nachhaltige Immobilien verfolgt einen ganzheitlichen ESG-Ansatz (ESG, Environmental, Social and Governance). Bei der Vergabe des Labels sind unter anderem auch die Herkunft der Rohstoffe, die Langlebigkeit der verwendeten Materialien wie deren Rezyklierbarkeit entscheidend. Die vorfabrizierten Betonelemente der neuen Fassaden tragen in all diesen Aspekten zu einer guten Ökobilanz bei.

Bauherr: Credit Suisse Funds AG, Zürich
Generalunternehmer: Alfred Müller AG, Baar
Architekt: Lussi + Partner AG, Luzern
Bauingenieur: Emch+Berger WSB AG, Emmenbrücke

Bildlegenden

Bild nachfolgend links: Visualisierung Einkaufszentrum
4VIERTEL wird im Herbst 2023 eröffnet. Es bietet Platz für Büros-, Gastro- und Einkaufsflächen. Und für das grösste Zentralschweizer Kino «Blue Cinema Maxx».

Bild nachfolgend rechts: Wohnungen
Das Ensemble am Seetalplatz umfasst vier Neubauten mit 192 Mietwohnungen. Die Betonelemente in den Fassaden bilden ein rationales Raster, das den industriellen Charakter der Stadtregion aufnimmt.

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4Viertel Luzern
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